BIM kann bereits in einem frühen Stadium des Tunnelbauprojekts eingesetzt werden, um von dessen Vorteilen in der Planungs- und Bauphase zu profitieren. Die Schlüsselkomponenten der jeweiligen BIM-Untermodelle können miteinander in einem gemeinsamen Bezugssystem für Ort und Zeit verknüpft werden.
Das Tunnelmodell besteht aus den einzelnen Segmenten, die durch das Tübbingsystem definiert sind. Jede Tunnelröhre enthält eine Anzahl von Ringen, die aus einer vom Tübbingsystem abhängigen Anzahl von individuellen Segmenten bestehen. Jedes digitale Segment hat von Anfang an verschiedene Informationen zugeordnet wie sein Segmenttyp oder seine Ringnummer. Mit fortschreitendem Vortrieb nehmen die beinhaltenden Informationen der Segmente stetig zu durch die Einbeziehung von Daten aus dem Segment-Tracking und dem Qualitätsmanagement, Dokumentenverknüpfungen oder ausgewählte Daten aus dem TBM Datenverlauf (z.B. Schubkräfte). Eine leicht navigierbare Visualisierung des segmentierten Tunnels ermöglicht eine schnelle Datenidentifizierung, Problembewertung und Überblick über den Projektfortschritt.
Der Zweck eines digitalen Baugrundmodells ist die Bereitstellung
von Informationen von geotechnischen Untersuchungen und
geologischem Fachwissen für alle Projektbeteiligte in
computerlesbarer Form.
Die Einbindung eines
3D-Baugrundmodell in die tägliche Projektbewertung liefert sowohl
Soll-Ist-Vergleiche zur Bodenbeschaffenheit und von Aushubmassen,
und dient zudem für die Überprüfung der Betriebsparameter und der
Verbrauchsdaten sowie zur Beweissicherung.
Das
Baugrundmodell besteht aus zahlreichen geschlossenen Körpern
einzelner Bodenschichten. Jeder Schicht besitzt zugeordnete
geologische Eigenschaften. Das Volumen des 3D-Tunnelmodells wird
aus dem 3D-Baugrundmodell ausgeschnitten. Entlang seiner
Ausrichtung wird das Tunnelvolumen mit dem digitalen
Baugrundmodell verschnitten, um ein digitales 3D Tunnelmodell zu
erstellen, dass die jeweiligen Schichten entlang der Tunnelachse
abbildet und deren geologischen Eigenschaften.
Die Integration von Daten aus PROCON
oder andere Datenquellen in das BIM-Modell erfolgt durch
implementierte Teilapplikationen der DESITE MD-Software, die eine
integrierte JavaScript API zur Verfügung stellt. DESITE MD ist eine sehr
leistungsfähige BIM-Viewer Software, die z.B. für
BIM-Modellauswertungen,
Volumenauswertungen oder Kollisionsprüfungen verwendet werden kann. Die JavaScript
API wird zum Extrahieren von Daten über die REST-Schnittstelle
von PROCON verwendet und verknüpft die angefragten Daten mit seiner entsprechenden
digitalen Repräsentation im BIM-Modell. Diese Daten können
TBM-Daten oder Sensorinformationen sein, sowie Überwachungsdaten oder
sogar Dokumente.
Durch die Integration aller relevanten Daten, kann das BIM-Modell
für die Generierung von Simulationsmodellen angewendet werden. Das automatisierte Auslesen aller
erforderlich Parameter für die Analyse von Boden- /
Oberflächenverformungen einschließlich TBM-Betriebsparameter
ermöglicht eine einfache Einrichtung von Simulationsmodellen
mit direktem Vergleich von prognostizierten vs. tatsächlichen
Setzungen.
Das Management des BIM Modells
findet wie beschrieben in der Desite MD Software statt. Für
die Datenevaluierung und Datenüberwachung kann allerdings auch
ein einfacher BIM Viewer herangezogen werden, der die
bestehenden Modelle visualisiert und die verknüpften
Informationen anzeigen kann. PROCON hat daher einen
Web-basierten BIM Viewer integriert, in dem das aktuelle BIM
Modell des Demo Projekts hochgeladen wurde. Auswertungen basierend auf dem BIM Modellen können hier ebenfalls durchgeführt werden. So wird das BIM
Modell auch solchen PROCON Nutzern zur Verfügung gestellt, die
keine Desite Lizenz besitzen.
Zur Visualisierung des 3D BIM Modells klicken Sie auf das Auge hinter dem Projektnamen.